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Symbolbild: Menschenmenge bewegt sich

Braucht die moderne Welt eine eigenständige „Datenwirtschaft“?

Daten sind das Fundament der heutigen digitalen Gesellschaft. Sie beeinflussen alles, von der Wirtschaft bis zum täglichen Leben. Doch wie sollen wir mit diesem wertvollen Gut umgehen?

Green CEO Roger Süess, diskutiert im Interview die Notwendigkeit einer eigenständigen „Datenwirtschaft“ und welche Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind.
 

 

Portrait: Roger Süess, Green CEO im Datacenter

Roger Süess: „Bauwirtschaft“, „Landwirtschaft“, „ÖV“ usw. sind anerkannte, etablierte und einigermassen exakt umrissene Wirtschaftszweige. Müsste es angesichts der modernen Welt nicht auch so etwas wie „Datenwirtschaft“ geben?


Das ist eine interessante Frage. Das Internet lebt heute davon, dass die meisten, die daran partizipieren, ihre Daten frei zur Verfügung gestellt haben. Ein Blick auf das Mobiltelefon zeigt, dass relativ wenige Applikationen drauf sind, die explizit abonniert und bezahlt werden. Für die meisten Apps bezahlt man mit Klicks und persönlichen Daten. Doch diese Daten werden zunehmend zum schützenswerten Gut. Man muss sich fragen und entscheiden, was man preisgeben will und was man schützen will. Dabei fällt der Fakt besonders ins Gewicht, dass es nur ganz wenige Daten einer Person braucht, um ein digitales Profil zu erzeugen.

Auch angesichts der KI muss man sich fragen, ob es nicht explizit so etwas wie eine offizielle «Datenwirtschaft» braucht, in der umrissen ist, für welchen Bereich von Daten Souveränität sinnvoll, welcher Grundschutz nötig ist, ohne dass man bevormundet wird, und wo ich die Möglichkeit habe, mich selbst zu schützen, meine Daten exklusiv zu nutzen oder andern zur Verfügung zu stellen. Es stellt sich tatsächlich die Frage, wie gehen die Einzelnen, aber auch der Staat und die Unternehmen mit den Daten um, und wo zieht man Grenzen?

 

Digitales Leben

Die durchschnittliche tägliche Internetnutzungszeit hat sich seit 2011 vervierfacht. In der Schweiz beträgt sie aktuell rund 5.6 Stunden pro Tag. 

(Quelle: Mediachange)

 

Die Digitalisierung sieht man in der Industrie, in der Robotik und in allen Dienstleistungsbetrieben. Und sie wird künftig im Gesundheitswesen, in der Mobilität und der Energieversorgung noch viel stärker sichtbar werden. Trotzdem kristallisiert sie sich nicht als eigener, alles überdachender Wirtschaftszweig heraus. Unsere Gesellschaft funktioniert nur noch mit Daten, ohne Daten sind wir verloren. Ich bin überzeugt, dass wir dem Umgang mit Daten künftig einen besonderen und noch stärkeren gesellschaftlichen und politischen Stellenwert zumessen sollten.

 

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