Keine Panik! So schützen Sie sich vor manipulativen Hackern

Gute Cyber-Security besteht aus einem Netz verschiedener Massnahmen. Sichere Schutzsysteme wie Firewalls, Virenschutz und Verschlüsselung schützen Ihre Daten. Sie erschweren Hackern den Zugang. Doch genau darum setzen Cyber-Kriminelle gerne auf Social Engineering. Sie versuchen mit manipulativen Methoden das Sicherheitsdenken ihrer Opfer zu umgehen, um sich (direkt oder indirekt) Zugang zu Systemen, Passwörtern und wertvollen Informationen zu verschaffen.

«Kannst Du mir schnell helfen?» – menschliche Schwachstellen
Das funktioniert deshalb so gut, weil der Mensch ein soziales Wesen ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie diesen Methoden machtlos ausgeliefert sind. Im Gegenteil: Als Mensch sind Sie mit gesundem Menschenverstand ausgerüstet, nutzen Sie diesen! So können Sie bei emotionalen Manipulationsversuchen reagieren:

•    «Es brennt! In zwei Minuten ist alles Schutt und Asche!» – Dringlichkeit hinterfragen und Betrügern voraus bleiben
Botschaften, die Zeitdruck vermitteln, versuchen kritisches Hinterfragen zu verhindern. Zögern Sie darum bewusst und hinterfragen Sie die Quelle der Informationen, die Logik der Situation und die vermittelte Dringlichkeit.

•    «… sonst müssen wir rechtliche Schritte einleiten.» – Angst erkennen, aber nicht in Panik ausbrechen
Niemand will Bussen zahlen oder schwerwiegende Konsequenzen tragen. Einschüchterungsversuche sind darum eine bewährte Methode, Menschen zu unüberlegtem Handeln zu zwingen. Das kurze Panikgefühl ist ein guter Weckruf. Denken Sie in Schreckmomenten immer daran, erstmal die Ruhe zu bewahren und kontrollieren Sie den Wahrheitsgehalt solcher Botschaften.

•    «Dieser einfache Trick löst all Ihre Probleme» – Verzweiflung kennt keine einfachen Lösungen
In Ausnahmesituationen und stressigen Momenten nutzen Kriminelle die Verzweiflung der Menschen, indem sie vermeintlich einfache Lösungen versprechen. Meist in Form von schnellem Geld. Seien Sie also besonders vorsichtig, wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein. Es ist dann nämlich meistens nicht wahr.

•    «Oh, was ist denn das?» – Neugierde braucht einen klaren Verstand
Neues und Unbekanntes sind reizvoll. Darum verleitet manchmal ein seltsames Bild mit Link oder ein herrenloser USB-Stick dazu, Sicherheitsbedenken zu ignorieren. Bleiben Sie wachsam und widerstehen Sie der Versuchung. Ein falscher Klick genügt, um den Computer mit Schadprogrammen zu infizieren.

•    «Können Sie mir bitte helfen?» – Mitgefühl ist nett, aber nicht grenzenlos
Wohlwollendes Handeln, wie zum Beispiel das Aufhalten einer Türe oder die Weitergabe von Kontaktangaben, kann Social Engineers Zugang zu gesicherten Bereichen verschaffen. Je sensibler Zutritt und Daten, desto mehr Vorsicht ist gefragt. Prüfen Sie Anfragen und bleiben Sie im Zweifelsfall standhaft.

Eine Portion gesunder Menschenverstand und ständige Wachsamkeit sind also die besten Begleiter durch den digitalen Alltag. Zum Schutz wichtiger Informationen bleibt Ihre Vorsicht die Mutter der Porzellankiste.